
1.1 Von der Vergangenheit zur Gegenwart
1.1.1 Der Go
Dahlenburg breitet sich aus im Tal der Neetze, umsäumt von Feldern und Wiesen, von Weiden und Gärten. Am Horizont tauchen aus dem blauen Dunst Einzelhöfe und Dörfer auf, eingebettet in Nadelwäldern. Eine geschichtsträchtige Landschaft, wie Siedlungsfunde beweisen. Beim Pfügen auf den Feldern um Dahlenburg fanden Bürger und Bauern Geräte aus
der Jungsteinzeit, dem Neolithikum - v. 5000-1800 v. Chr.
wie Beile und Äxte
der Bronzezeit ab 1800- 800 v. Chr.
wie Gewandspange, Kurzschwert
und der Eisenzeit seit 800 v. Chr.
wie Werkzeuge u. a.
Diese Zeugen der Vergangenheit bergen die Vitrinen des Museums, darunter ein "Dahlenburger Kurzschwert". Bronzeschwerter dieser Art, wovon ,,26 Stück bekanntgeworden sind, die fast ausnahmslos um die fruchtbare Talsenke herum gefunden sind, in deren Mitte Dahlenburg liegt", (1) weisen neben anderen Funden auf die Vorgeschichte des Raumes hin, sind Spuren der Vergangenheit.
Dahlenburg lag in dem ehemaligen Bardengau, der sich, die Göhrde ausschließend, an der Elbe entlang bis zur Mündung der Seeve bei Harburg über Salzhausen, Munster, Uelzen, Bevensen und Dahlenburg zog.
Dieser Gau erhielt seinen Namen nach den Langobarden, einem germanischen Volksstamm, der ungefähr um 400 n. Chr. das Land westlich der Elbe verließ. Die Wanderung lösten die vom Norden vordringenden Sachsen aus, die das Gebiet untenwarfen und besetzten.
An der Spitze des Bardengaus stand ein Gaugraf. Kaiser Otto I. (936-973) verlieh dieses Amt Hermann Billung. Daneben besaß das Geschlecht der Billunger von 950-1106 die Herzogswürde in Sachsen. Nach dem Aussterben des Geschlechtes ging das Land an die Supplinburger. Kaiser Lothar von Sachsen-Supplinburg (1125-1137) übergab 1137 das Herzogtum Sachsen seinem Schwiegersohn Heinrich X., der Stolze genannt, dem Vater Heinrich des Löwen.
Den Bardengau teilte man in sieben Goe (kleine Gaue). Dazu gehörte der Go Dahlenburg. Ihn verwaltete der ,,lütte Goherr" oder Vogt, der auch die Gerichtsbarkeit ausübte; sein Amt koppelte man mit dem des Burgvogtes. Sein Aufsichtsbezirk reichte von Boitze über Oldendorf, Dübbekold, Pommoißel, Kovahl, Ventschau, Dahlem, Ellringen, Sommerbeck, Dumstorf, Lemgrabe, Vindorf bis Bostelwiebeck.

Mit dem Amte des Vogtes verknüpfte man die Belehnung mit einem abgabefreien Hof, einem Sattelhof, dem Gut Dahlenburg. Am 1. Mai 1331 beurkundete Ludolf von Brokehoved, daß der Meierhof, also der Sattelhof, zu Dahlenburg, den er von Ritter Werner von Meding erwarb, nach seinem Tode an die Herzöge Otto und Wilhelm falle.