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1.1.4 Die Siedlung auf dem Kneterberg

In der Nähe der Schloßkirche, auf dem ,,Kneterberg", entdeckte man in den Jahren 1909-1911 Hinweise auf eine alte Siedlung. Lehrer Baumgarten hatte auf das Gelände, von dem Kies abgçfahren wurde, aufmerksam gemacht, da er dort gut erhaltene Töpfe gefunden hatte.

Lienau stellte bei Grabungen fest, daß die Häuser im 12. und 13. Jahrhundert erbaut und wahrscheinlich durch Feuer zerstört wurden. Er sah hier einen Zusammenhang mit dem Brande der Burg. Man fand auf dem Gelände der Siedlung keine Waffen, aber Haushaltsgegenstände.

So entwarf Lienau einen Lageplan: (15)

Das Schwellenhaus mit Lehm-Fachwerk-Wänden, dessen Rekonstruktion aus den Funden Lienau gelang, bestand aus zwei durch eine Wand getrennte Räume (I u. II) mit Lehmböden und Feldsteinpflaster. ,,Der primitive Herd, in verschiedene Kochlöcher gegliedert, erinnerte an vorgeschichtliche Herde"

Raum II beherbergte nach seiner Ansicht das Vieh. Unter der Trennwand von Raum I zu II lagen drei Töpfe mit sogenannten ,,Bau-Opfern". Bau-Opfer sollten den Bewohnern des Hauses Glück bringen und Unglück von Mensch und Tier abwenden. Ein Topf ,,enthielt Lehm und angekohltes Holz," der andere ,,ein unregelmäßig geformtes Stück grün patinierter Bronze von der Größe eines Fünfmarkstückes" und der dritte Topf ,,war mit organischer Erde angefüllt, hatte wahrscheinlich also Getreide oder sonstiges Verzehrbares enthalten." (16)

Kantor Menke, Dahlenburg, sagte zu diesen Funden, daß es in Dahlenburg und Umgebung üblich wäre, unter Eingangsschwellen und Krippen Schalen mit Getreidekörnern als Bau-Opfer einzumauern.

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