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2.2.5 Töpfer

Bei Erdarbeiten, beim Anlegen von Beeten oder beim Ausheben von Pflanzlöchern für Bäume und Sträucher oder bei Neubauten stößt man hin und wieder auf Scherben von gebranntem Ton. Zeugen der Vergangenheit, Siedlungsfunde oder Abladestätte eines Töpfers, der z. B. dort, wo er Tonerde abbaute, die entstandene Grube mit Scherben zerbrochener Tonkrüge u. dergl. mehr zuschüttete.

Die Töpferei betrieb man in Dahlenburg wohl seit Jahrhunderten. Vorwiegend stellte man Gebrauchsgegenstände wie Töpfe, Teller, Tassen, Schalen und Vasen her.

Nur wenige Vertreter dieses uralten Handwerks verzeichnete das Bürgerbuch, wie Christg. Heuer (1788), Jürg. Heinr. Schulz (1816), Joseph Metscher (1832), Wilhelm Tweel (1834), so daß anzunehmen ist, daß nur eine Töpferei bzw. 2 Töpferwerkstätten in Dahlenburg vorhanden waren.

Am 19. Januar 1862 kaufte Töpfermeister Wilhelm Dietrich, geboren 1833 in Wörlitz, die Anbaubürgerstelle Nr. 48 von Tweele, nachdem er in den ,,Hannoverschen Unterthanenverband" aufgenommen und aus dem sächsischen entlassen worden war. Am 2. Mai 1862 legte er den Bürgereid ab und im Juni heiratete er. Sohn Richard erlernte das Handwerk und wurde zusätzlich Ofensetzer wie sein jüngerer Bruder Carl, der 1908 den Bürgereid leistete. Richard ehelichte 1897 Friederike Ulrich, eine Bürgertochter. In seiner Werkstatt formte er noch wie sein Vater auf der Töpferscheibe Vasen und Töpfe, die er glasierte und im eigenen Ofen brannte. Sein Sohn Hans übernahm 1939 den Handwerksbetrieb und spezialisierte sich darauf, Öfen zu setzen. Nach dem Kriege begann ein Bauboom, und das Verlegen von Industriekacheln für Badezimmer, Küchen, mure und Werkräume spielte eine neue Rolle in diesem Handwerkszweig, so daß Sohn Claus seine Ausbildung in den Bereichen absolvierte und die Meisterprüfung ablegte. Nach dem Tode seines Vaters 1965 übernahm er die Werkstatt und modernisierte sie. Töpferei im eigentlichen Sinne, an der Töpferscheibe betrieben, führt seit 1986 Marion Jahn in Dahlenburg aus.

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