
28 Landwirte gründeten 1922 den Saatbauverein Dahlenburg e.G.m.b.H. Gegenstand des Unternehmens war gem. § 2 der Statuten
,, a) Hebung der Ernten aller landw. Nutzpflanzen in der Wirtschaft der Genossen
b) Umbau der Wirtschaften zu leistungsfähigen Saat- und Pflanzgüterzeugungsstätten.
c) Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs im Saatguthandel"
Zum ersten Vorstand gehörten:
Ernst Rabeler Quickborn
Franz v. Bülow Marienau
Carl Burmester Gut Horn
Rudolf Meyer Köstorf
Zum ersten Aufsichtsrat:
Wilhelm Saucke Tosterglope
Heinrich Schröder Göddingen
Otto Dierks Barskamp
Heinrich Karstens Pommoißel
Heinrich Strampe Gienau
Ernst Meyer Boitze
Richard Semmeroth Oldendorf
Hermann Brodermann Gut Horndorf
Die Gründer hofften, die heimische Landwirtschaft zu höheren Leistungen zu führen, in allen landwirtschaftlichen Bereichen die Qualität der Produkte zu steigern, um wettbewerbsfähig zu werden. Es galt, hochwertiges Saatgut zu liefern, um Saatgut zu vermehren und gute Absatzmöglichkeiten zu schaffen. Auch für die bestmögliche Vermarktung sollte die Genossenschaft sorgen.
Dr. Wilhelm Burmester, Dahlem, begann als Zuchtleiter ab 1924 mit Züchtungen von Sommergerste, Hafer, so wie Winterweizen und erzielte Saat, die vor allen Dingen für die Bodenklassen des Dahlenburger Raumes taugte.
Für die Firma F. v. Lochow-Petkus vermehrte man Hafer und Winterroggen. Die Arbeiten der Zuchtabteilung liefen nach dem Tode von Dr. Burmester aus.
1924 gliederte man den Versuchsring dem Saatbau-Verein an. Neben der Getreidevermehrung verstärkte man bis 1938 die Pflanzkartoffelvermehrung. Der Export der Pflanzkartoffeln nach Italien und Spanien erweiterte sich.
Karl Niebuhr blieb bis 1938 Geschäftsführer des Saatbau-Vereins. Danach übernahm Erich Petersen die Leitung. Während seiner Geschäftsführung von 1938-1949 vergrößerte man die Kartoffelvermehrungsflächen und ließ mehrere Sorten bekannter ostdeutscher Züchter zu. Jährlich trafen in den Jahren 1938-1943 50-60 Wagen besten Saatgutes ein, das auf ungefähr 600 ha vermehrt wurde. Viele dieser ostdeutschen Züchter konnten hier nach ihrer Vertreibung ,,Stockauslesen" auf den Anbauländereien vornehmen und mit der Erhaltungszucht ihrer Sorten in Westdeutschland beginnen. Mit dem Verlust des deutschen Ostens waren große Kartoffelanbaugebiete verlorengegangen, so daß nun der Lüneburger Heide im Pflanzkartoffelanbau eine besondere Rolle zufiel.
In diesem Zusammenhang nahm der Kartoffelanbau im Dahlenburger Raum eine hervorragende Stellung ein, so daß ein wirtschaftlicher Aufschwung eintrat. Nach der Währungsreform 1948 schrumpfte leider das angesammelte Kapital, feste Werte, wie Gebäudeanlagen bestanden nicht, da sich die Geschäftsstelle in dem privaten Unternehmen von Erich Petersen befand.
Nach der Lösung von dem Privatunternehmen 1949 schuf man eigene Geschäftsräume. Der Saatbau-Genossenschaft, wie sie seit 1951 hieß, schloß man das Warengeschäft der Spar- und Darlehnskasse an, 1953 die Landwirtschaftliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Barskamp, 1965 das Warengeschäft der ehem. Spar- und Darlehnskasse Thomasburg in Radenbeck, 1970 die landwirtschaftliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Bleckede und die Viehverwertungsgenossenschaft Dahlenburg.
1963 holte man die ,,Saatzucht Dr. Börger" nach Dahlenburg und kümmerte sich um den Anbau und die Vermehrung der Kartoffelsorten, wie z. B. Erdmanna, Erdkraft, Susanna, Sommerstärke und Holde, die sich durch besonderen Stärkegehalt auszeichneten.
Die Steigerung des Umsatzes in allen Sektoren führte zum Bau von Lagerhallen, vorwiegend Mehrzweckhallen, Siloanlagen in den Jahren 1956-1972.
1957 errichtete man das Verwaltungsgebäude in Dahlenburg. Zwischen 1950 und 1971 ergaben sich große Veränderungen in der Anbauplanung, die Kartoffelflächen gingen zurück, und die Getreideflächen stiegen an. Die Saatbaugenossenschaft stellte sich auf diese Veränderungen ein.
Sie versucht auch weiterhin, eine zuverlässige Stütze der Landwirte zu sein, die in zunehmendem Maße um ihre Existenz ringen. (48)
Saatbaugenossenschaft Dahlenburg; l988-
Vorstand:
Bonatz, Franz-Heinrich Walmsburg
Dr. Martens, Wilhelm Tosterglope
Mennerich, Günter Ahndorf
Nienau, Peter Radenbeck
Vogelsang, Erich Nindorf
Geschäftsführer:
Heckerodt, Rudolf (seit 1951) - Schalow, Gernot (seit 1973)
Aufsichtsrat:
Augustin, Claus Gienau- Siecke
Dietrich, Fritz Hof Darzau
Hagemann, Heinz Neetze
Jacobs, Günter Buendorf
Meyer, Hermann Rohstorf
Meyer, Walter Köstorf
Saucke, Heinrich Radegast
Schulz, Heinrich Sammatz
Teuwsen, Helmut Barskamp
Langjähriger Geschäftsführer war von 1951-1984 Otto Karstens.