
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts gründete man Landwirtschaftsgesellschaften, die es sich zur Aufgabe machten, die Landleute in der Pnege ihrer Ländereien zu unterweisen. In Celle entstand die ,,Königliche Landwirtschaftsgesellschaft" 1764, die erfahrene Landwirte in die Ämter schickte, um die Feldlage und die Arbeiten zu prüfen. In sogenannten ,,Haushaltsspiegeln für Bauersleute" gaben sie Anregungen und Ratschläge für alle Gebiete der Landwirtschaft.
Auch der Staat suchte Wege, Verbesserungen zu schaffen, um den Wohlstand des Einzelnen zu heben und den Ackerbau zu fördern. Eine besondere Rolle spielte in diesem Zusammenhang die Kreditvergabe. Wie die Bauern, so mußten auch die Bürger von Dahlenburg Kredite aufnehmen, um die Kosten der Gemeinheitsteilung und Verkoppelung zu bezahlen. Folgekosten entstanden u. a. durch Umlegungsverfahren, durch Wegeanlegung, Heckenbepflanzung, Entwässerung, Umbauten und Gerichtskosten.
Die Bürger begrüßten daher, daß auch in Dahlenburg der Gedanke Friedrich Wilhelm Raiffeisens (1818-1888), Schutz der Landwirtschaft gegen Verschuldung, Wucherzinsen und den daraus folgenden Zwangsversteigerungen, nun Tragen kam durch Gründung von Genossenschaften. Nach seinem Vorbild gründeten 1896 32 Mitglieder unter Vorsitz von Bürgermeister Ernst Buhlert die ,,Spar- und Darlehnskasse".
Die Versammlung wählte in den Vorstand:
Rentier Adolf Soltau (1896-1914)
Kaufmann Ludwig Kamin (1896-1904)
Kürchnermeister Ernst Ellenberg (1896-1899)
und in den Aufsichtsrat:
Bürgermeister Ernst Buhlert, Dahlenburg 1896-1897
Kaufmann August Zierau, Dahlenburg 1896-1907
Bäckermeister Heinrich Främcke, Dahlenburg 1896-1900
Rentier Heinrich Hartmann, Dahlenburg 1896-1913
Hofbesitzer Franz Meyer, Harmstorf 1896-1914
Hofbesitzer Heinr. Harms, Siecke 1896-1900
Rendant wurde Kaufmann Ludwig Kamin, der eine Kaution von 2000 M. stellte. 1900 stieg die Zahl der Mitglieder auf 142, 1910 auf 285. Das Amt des Rendanten wechselte zu Heinrich Päpper, der 1920 aus Gesundheitsgründen sein Amt zur Verfügung stellte. Rudolf Kamin trat an seine Stelle, und 1923 löste ihn Karl Niebuhr ab.
In der Inflationszeit schnellte der Gesamtumsatz auf 72 492 299 402 190 414,36 M. hoch, um sich dann nach der Währungsreform am 31.12.1924 auf 5 179 095,97 RM einzupendeln. Im Laufe der Jahre erfolgten Grundstückskäufe und Neu- bzw. Erweiterungsbauten, und 1950 übernahm der Saatbauverein das Warengeschäft der Spar- und Darlehnskasse.
1951 schied Karl Niebuhr, nach 28jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer zum Wohle der Genossenschaft, aus, und Rudolf Heckerodt übernahm sein Amt.
Ein neues Verwaltungsgebäude für die Spar- und Darlehnskasse und die Saatbaugenossenschaft entstand und konnte 1956 eingeweiht werden. Weitere Anbauten folgten, und der Geschäftsbereich erweiterte sich.
1964 erfolgte der 1. und 1969 der 2. Anbau, der 19 Jahre den Anforderungen genügte. Die Erweiterung des Geschäftsbereiches, die Umstellung im Zeitalter der Computertechnik machte einen Abriß des 2. Anbaus erforderlich, und so entsteht hier im Jahre 1988 ein Neubau, der den modernen Anforderungen gerecht werden wird.
Vorstand und Aufsichtsrat der Spar- und Darlehnskasse (49)
Vorstand
Hermann Burmester, Boitze 1962-1986
Johann-Friedrich Saucke, Tosterglope 1963-1988
Heinrich Brodermann, Radenbeck 1965-1979
Heinrich Jonas, Dahlenburg 1953-1970
Aufsichtsrat
Heinrich Jonas, Dahlenburg 1950-1959/1970-1975
Hermann Burmester, Boitze 1950-1962
Bernhard Jacobs, Dahleburg 1950-1979
Gerhard Petersen, 1965-1986
Friedrich Hüppe, Harmstorf seit 1963
Volksbank
,,Dahlenburg am 17. Mai 1929
Gegenwärtig: Bürgermeister Behrens |
Es erschien zum Erwerb des Dahlenburger Bürgerrechts der Bankbevollmächtigte Georg Weinschenk aus Dahlenburg. Nachdem demselben das Erforderliche eröffnet worden war, gelobte er durch Handschlag des Bürgermeisters die treue Erfüllung der ihm obliegenden Pflichten nach den geltenden Gesetzen und der Fleckensverfassung. Die festgesetzte Gebühr nach § 11 des Fleckensstatut in Höhe von 21,- RM wurden erlegt, vorgelesen genehmigt und unterschrieben." Unterschrift: Georg Weinschenk ,,Zur Beglaubigung" Unterschrift: Behrens (Bürgerbuch) |
Der Fleckendiener erhielt von der Gebühr 0,50 RM aus der Kämmereikasse.
Georg Weinschenk hatte die Leitung der Zweigstelle der Volksbank Lüneburg in Dahlenburg übernommen und 1929 das Bürgerrecht erhalten. Sein Nachfolger wurde 1966 Harry Niedergesähs.
(Aufzeichnungen über die Gründung der Volksbank in Dahlenburg standen nicht zur Verfügung.)