
Gesangverein Concordia 1859
1859 gründete Landwirt Carl Meyer den Gesangverein Concordia. Er übte das Amt des Vorsitzenden bis 1900 aus. Die Pflege des Volksliedes stand im Vordergrund und die Ausgestaltung besonderer Festtage. Chorleiter Buck, seit 1862 Lehrer in Dahlenburg, berichtete von der Mitwirkung des Chores im Gottesdienst an kirchlichen Feiertagen oder an nationalen Gedenktagen.
1874 schloß sich der Verein dem Sängerbund Heiderose an, zu dem hauptsächlich Hamburger Gesangvereine zählten. Man nahm teil an den Bundesfesten der Heiderose und pflegte sehr die Geselligkeit. Am Bundessängerfest 1909 feierte Concordia das 50jährige Bestehen. Vorsitzender blieb zu dieser Zeit Heinrich Behrens. Während des ersten Weltkrieges ruhte die Arbeit des Vereins, und erst 1919 übernahm Lehrer Rieckmann die musikalische Leitung. Nach der Auflösung des Sängerbundes Heiderose 1934 stieß Concordia zum Sängerbund ,,Niedersachsen".
Im zweiten Weltkrieg verstummte manche Stimme, und erst 1946 lud man zum traditionellen Singen am Pfingstmorgen ein. Unter dem Vorsitz von Paul Malchow beschloß die Generalversammlung am 23. Januar 1947, schon am 5. Februar ein Frühjahrsfest zu begehen. Dieser Frühjahrsball wurde zur Tradition des Vereins.
1955 gab Chorleiter A. Jürgens sein Dirigentenamt aus Gesundheitsgründen an Herbert Lehmann ab und Paul Malchow das Amt des 1. Vorsitzenden an Otto Scheuregger. Die Leistungen des Chores steigerten sich in den nächsten Jahren, und er gewann höchste Anerkennung auch außerhalb der Grenzen des Sängerkreises. 1971 verstarb die Vereinswirtin Frau Heitmann. Auch Otto Scheuregger wurde durch den Tod abberufen. So wählte man auf der Generalversammlung 1972 Hugo Duschek zum ersten Vorsitzenden. Vereinswirtin wurde Rosel Adam. 1976 legte Chorleiter Herbert Lehmann sein Amt nieder und trat es an Peter Orlamünde ab. Die Zahl der aktiven Sänger stieg, und in vielen Konzerten innerhalb und außerhalb Dahlenburgs stellte der gut geschulte Chor sein Können unter Beweis.
In seinem Grußwort zum 120jährigen Bestehen des Chores 1979 hob Wolfgang Fascher, Vorsitzender des Sängerkreises Lüneburg, die Bedeutung des Chores mit folgenden Worten hervor:
,,Der Männergesangverein Concordia ist trotz seiner 120 Jahre ein junger, frischer und leistungsfähiger Chor geblieben, der heute um 50 aktive Sänger zählt und somit zum zweitgrößten Männerchor des Sängerkreises Lüneburg avancierte. Unter der straffen Leitung seines 1. Vorsitzenden Hugo Duschek, und der dynamischen musikalischen Leitung seines Chorleiters, Peter Orlamünde, ist der Chor auch für die Zukunft ein ,,Garant" für leistungsvolle Chorarbeit im Sängerkreis Lüneburg. Singen als schöpferisches Tun verbindet Menschen in ernsten und heiteren Zeiten. Was aber wäre in unseren Tagen notwendiger, als tragende Gemeinsamkeit vor allem in unserem Sängerleben."
,,Vorsitzende und Chorleiter von 1859 - jetzt
Vorsitzende
Meyer |
Carl |
Landwirt |
von 1859 - 1900 |
Behrens |
Heinrich |
Auktionator |
von 1900 - 1930 |
Malchow |
Paul |
Müllermeister |
von 1930 - 1955 |
Scheuregger |
Otto |
Zahnarzt |
von 1955 - 1971 |
Duschek |
Hugo |
Malermeister |
ab 1972 |
Chorleiter
Kantor |
Buck |
Kantor |
Riehl |
Lehrer |
Schiebenhöfer |
Lehrer |
Müller |
Bahnhofsvorsteher |
Käpernick |
Kantor |
Menke |
Lehrer |
Wiedenrodt |
Lehrer |
Rieckmann |
Lehrer |
Jürgens |
Konrektor |
Lehmann |
Lehrer u. Organist |
Orlamünde" (41) |
Am 25. November 1888 konstituierte sich in Ohlmeyers Gasthaus der
Gesangsverein Eiche.
Zum Präsidenten wählte man Tischlermeister Ernst Hartmann, zum Schriftführer Friedrich Tweele, zum Kassierer Maurermeister Heinrich Stute. Das Dirigentenamt übernahm Lehrer Kruse, der aber bereits 1890 Dahlenburg verließ. ,,Der Zweck des Vereins ist, die Förderung und Hebung des Gesanges."
Über die Aufnahme in den Verein entschied man in geheimer Abstimmung nach vorhergehender Gesangsprobe, ,,nachdem der Dirigent das Resultat den Sängern mitgeteilt hat". Ein guter Leumund war Voraussetzung für die Aufnahme. Sänger, die ,,durch fortgesetztes schlechtes Betragen sich des Vereins unwürdig erweisen", liefen Gefahr, in einer ,,geheimen Abstimmung durch Stimmenmehrheit ausgeschlossen zu werden".
Nach § 7 versammelten sich die Sänger einmal in der Woche abends um 19.30 Uhr. Jedes aktive Mitglied mußte pünktlich zu den Übungsabenden erscheinen und durfte gem. Statuten weder durch Lachen noch Reden die Gesangsproben der einzelnen Stimmen stören. Es herrschte ein strenges Regiment. Auf den jährlichen Generalversammlungen stimmte man über gemeinsame Fahrten oder Festveranstaltungen neben den Vorstandswahlen ab.
Im April 1892 erhielt Stute das Präsidium, im November Fr. Keller und im November 1893 G. Koch.
Das Jahr 1896 stand im Zeichen eines Sängerfestes, das umfangreiche Vorbereitungen erforderte. Es ging von der Aufstellung von Festzelten im Dorn bis zu Abzeichen und Tanzkarten: Der Preis der Tanzkarten betrug im 1. Zelt für Nichtsänger: Herren 2,00 Mark, Damen 75 Pf., im 2. und 3. Zelt für Nichtsänger: Herren 1,50 Mark, Damen 50 Pf. Mitglieder von ,,Eiche" und ,,Concordia" konnten ,,eine Dame zum Tanzen einführen." Im 1. Zelt schenkte Gastwirt Fraass die Getränke aus. Durch Stimmzettel fiel G. Kohn das 2., G. Rose das 3. Zelt als Revier zu. Das Fest verlief programmgemäß, und man erwirtschaftete einen Überschuß.
1897 folgte im Präsidentenamt Gastwirt A. Fraass. Man wechselte die Vereinslokale, damit alle Gastwirte einmal in den Genuß kamen, die Sänger zu bewirten. Die Präsidenten, später 1. Vorsitzende genannt, löste man nach unterschiedlichen Zeiträumen ab, wie die Statistik am Schluß beweist. Nur über die Dirigenten ist aus dieser Zeit wenig zu berichten. 1913 nannte man einen Lehrer Runne.-
Das 20jährige Bestehen des Chores feierte man gemeinsam mit dem Männergesangverein Concordia Dahlenburg und dem Männergesangverein Bruchdorf, und zum 25jährigen Jubiläum 1913 lud man neben den Vereinen der Heiderose die Vereine des Kreises Bleckede ein; ca. 20 Vereinen schickte man Einladungen. Die Feier am Sonnabend, dem 5. Juli, begann abends mit einem Kommers, an dem zahlreiche Gäste teilnahmen. Ein Unbekannter spendete ein großes silbernes Eichenblatt dem Verein, das stets der Fahnenträger tragen sollte. Viele Vereine waren der Einladung gefolgt und nahmen am Nachmittag Aufstellung im Dorn zu einem Festumzug mit Fahnen, darunter ,,Concordia-D., Harmonie - Bleckede, Silcherquartett-Hamburg, Liedertafel-Bleckede, Teutonia-Breetze, Frohsinn-Barskamp, Gesangverein-Thondorf, Eiche-D. als Gastgeber, und den Schluß bildeten die Barskamper mit einem Ochsengespanne". Die Festrede hielt Franz Schlecht. Man überreichte dem Dirigenten Runne eine Fahnenschleife und den Fahnenträgern eine Schärpe. Gesangsvorträge der Chöre erfreuten die im Schützenhaus Anwesenden. Der Abend klang aus mit Musik und Tanz. Der traditionelle Silvester-Ball 1913/14 war dann vorläufig die letzte größere Festlichkeit.
26 Mitglieder eilten nach Kriegsausbruch zu den Fahnen. Am 6.2.1915 beschlossen die Daheimgebliebenen von Vorstandswahlen abzusehen und auch vorläufig keine Beiträge zu kassieren.
Erst am 18.2.1919 fand wieder eine Generalversammlung mit Vorstandswahl statt. Da Schlecht sich einer Wiederwahl nicht stellte, wählte man Carl Euler zum 1. Vorsitzenden. 1920 tanzte man dann wie in alten Zeiten auf dem Silvesterball und dem Osterball, und so geschah es auch in den folgenden Jahren. In einer geheimen Abstimmung lehnte es der Verein ab, ,,bei Veranstaltungen politischer Vereine" mitzuwirken. Ein Antrag des Stahlhelms, an einer von der Ortsgruppe geplanten Veranstaltung zu singen, wurde somit abgewiesen. 1923 kürten die Sänger Heinrich Schäfer zum Dirigenten. Er dirigierte den Chor während der Weimarer Republik und der Naziherrschaft.
Im 2. Weltkrieg schwieg der Chor, da viele Sänger im Felde standen. Am 14.2.1947 versammelte man sich zum ersten Mal nach dem Kriege. Der Verein zählte nun 41 aktive Sänger und 12 passive Mitglieder. Zum 1. Vorsitzenden wählten die Sänger wieder Fr. Röhrs.
1953, nach 30jähriger Dirigententätigkeit, legte Heinrich Schäfer sein Amt nieder und schlug Herbert Lehmann zum Nachfolger vor, der den Chor bis April 1957 leitete. Nachfolger wurde am 1. Mai 1957 Paul Hiller. Das 70jährige Jubiläum feierte der Chor im Rahmen des Kreissängerfestes am 29. Juni 1958.
Auf der Generalversammlung am 7. Februar 1959 stellte der ,,auf Lebenszeit" gewählte 1. Vorsitzende Friedrich Röhrs sein Amt gesundheitshalber zur Verfügung. Nachfolger Willy Schütze dankte dem scheidenden Vorsitzenden für seine 30jährige Tätigkeit nun Wohle des Vereins in bewegten Worten, und man ernannte Friedrich Röhrs zum Ehren-Vorsitzenden.
1960 würdigte man die Verdienste von Paul Hiller als langjährigen Chormeister, denn schon in seiner schlesischen Heimat war er Chorleiter gewesen. 1961 erklärte sich der Dirigent bereit, auch den Schriftführerposten zu übernehmen.
1962 Mitgliederbestand: 35 Aktive
60 Passive.
In der Generalversammlung am 2.2.1963 gab Chorleiter Hiller seine Tätigkeit auf, da er nach seiner Pensionierung Dahlenburg verließ. Man dankte ,,im Namen des Vereins mit herzlichen Worten dem Sgbr. Hiller für seine Bemühungen zur Pflege des deutschen Liedgutes". Neuer Chorleiter wurde Eugen Luzniak, der 6 Jahre wirkte.
Die letzte protokollierte Generalversammlung fand am 27. Februar 1969 statt. Das Protokoll endete mit den Namen des Vorstandes:
1. Vorsitzender: |
Otto Karstens |
2. Vorsitzender: |
Franz Weber |
Kassierer: |
Aloys Haffke |
Schriftführer: |
Heinz Meyer. |
Die Präsidenten bzw. 1. Vorsitzenden:
1888 |
E. Hartmann |
1925 |
Ernst Euler |
April 1892 |
H. Stute |
1928 |
Friedrich Röhrs |
Nov. 1892 |
Fr. Keller |
1959 |
Willy Schütze |
Nov. 1893 |
G. Koch |
1961 |
Alfred Schuer |
1897 |
A. Fraass |
1966 |
Otto Karstens |
1899 |
G. Koch |
||
1903 |
C. Kampff |
||
1906 |
W. Buchholz |
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1911 |
Franz Schlecht |
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1919 |
Karl Euler |
Gemischter Chor
1925 gründete man den ,,Gemischten Chor" in Dahlenburg. Unterlagen aus jenen Tagen liegen nicht vor. Sie stammen erst aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg.
Auf der Generalversammlung am 22.1.1949 beschlossen 59 Mitglieder gem. Protokoll, den ,,auf einer Versammlung am 15. Oktober 1948 gefaßten Entschluß, den Verein von 1925 wieder aufleben zu lassen. Seine Aufgabe soll es sein, das weltliche und geistliche Chorlied zu pflegen."
Die Satzungen des alten Chores wurden übernommen. Jeden Montag zwischen 20 und 22 Uhr fanden die Chorproben statt unter Leitung von Chormeister Heinrich Schäfer. Auf dem Sängerfest am 25. Juni 1950 erhielt der Chor eine besondere Anerkennung mit dem Walzer ,,An der schönen blauen Donau". Bei verschiedenen Anlässen sang der ,,Gemischte Chor", u. a. an kirchlichen Festtagen, am Tag der Heimat, an eigenen Konzertabenden und an Kreissängerfesten.
Am 3. Juli 1955 feierte der Chor das 30jährige Bestehen. Der Vorsitzende begrüßte aus diesem Anlaß 9 Vereine, die abwechselnd ihre Darbietungen brachten. Zum Abschluß erklang der ,,Chor der Gefangenen" aus der Oper ,,Nabuco" von Verdi, gesungen vom ,,Gemischten Chor" Dahlenburg mit Orchesterbegleitung. Nach weiteren erfolgreichen Auftritten in der Öffentlichkeit in den nächsten 5 Jahren zeigten sich gewisse Ermüdungserscheinungen, denn es wurde nicht mehr so viel geübt, der Sängernachwuchs fehlte, und vor allen Dingen fehlten Männerstimmen. Man machte sich Gedanken über das Weiterbestehen des Chores, schlug am 4. Februar 1963 in der Generalversammlung sogar eine Auflösung vor. Sie folgte dann wohl auch 1964. Zu dieser Zeit endeten die Protokolle, die 1957-1964 Christa Otto, geb. Thiede, schrieb.
Viele Mitglieder wechselten nach der Auflösung des ,,Gemischten Chores" in den Kirchenchor.
1. Vorsitzende |
2. Vorsitzende |
Chorleiter | ||
1948 |
Max Schilling |
1948-1952 |
Koch |
1925-1964 |
1949-1964 |
Garbers |
1953-1964 |
Griesbach |
Heinrich Schäfer |
Nach Baumgarten wurde ein ,,Gemischter Chor" bereits 1920 gegründet.